YSAYE PROJEKT
performance 60 min
THE SKIN IS FASTER AS THE EYE
Eine tänzerische Annäherung an die Ÿsaye Sonaten wird möglich durch die Überzeugung von Ernst Kovacic, dass er sich Tanz zur Interpretation und Aufführung der Sonaten unbedingt wünscht. Tanzgestalten sollten seine Interpretation nicht nur interpretativ, innerlich, visionär beleben, sondern physisch werden.
Gewicht und Physik kollidieren bzw. verbinden sich mit dem Visionären der Musik.
Die Tänzer aktualisieren das Visionäre. Sie artikulieren Kräfte, Berührungen, Energien, zeichnen das Visionäre physisch in ihre Körper/Gesten/Bewegungen und in den Raum.
Vage Sphären (Grave - 1. Sonate), Abdrücke von Realitäten, (Ballade - 3. Sonate) Naturhaftes (Morgenröte – 4. Sonate), konkrete Figuren (Furien – 2. Sonate), konkrete Tanzformen (Allemande, Sarabande – 4. Sonate), Zustände (Obsession - 2. Sonate), Fluchten (Fuge – 1. Sonate) sind die Anknüpfungspunkte für „somatische“ und damit individuell physische Interpretationen der Tänzer.
Sichtbar wird ein Tanz, der in Gefühlen/Empfindungsgestalten/Energien im einzelnen Tänzerkörper aber auch in einer Art „Beziehungskörper“ agiert. Der gemeinsame „Körper“ entsteht durch ein Gewebe von Berührungspunkten der Tänzer untereinander und in Körper – Bewegungsaktionen, die nur im gemeinsamen Agieren der Tänzer durchführbar sind. (Gewichte und Schwerpunkte, die ineinander streben – a) Hebungen b) partielles Schlittern, Fallen der Körper der Tänzer in - aufeinander, sodass die Flächen des Tänzerkörper die Stelle des Bodens übernehmen.)
Alles in Anklängen: erscheinend, fragmentarisch, wechselhaft – sodass die Übergänge, das Überspringen von Einem ins Andere Teil der Bewegung bzw. die Bewegung selber wird.
Etwas zwischen erdigem Aufstampfen, intensiver Empfindung und kaum möglicher Berührung, etwas, was - wie Ernst Kovacic mir sagte - in den Sonaten von Ÿsaye irrational fortschreitet. Vielleicht auch „irrational“ wegen der Anwesenheit des Vergangenen in der Musik – irrational durch die Indifferenz der Zeiten oder durch das zwischen die Zeiten geraten wie in einen gewonnenen Freiraum? (Rose Breuss)
Choreography (in collaboration with the dancers): Rose Breuss
Violin: Ernst Kovacic
Dancing: Paweł Dudus, Andrea Maria Handler, Nadine Horvath, Juan Dante Murillo, Martyna Lorenc,
Rafał Pierzyński
Photo: Andreas Kurz
Production: C.O.V. Company Off Verticality/Rose Breuss
Premiere: 2013
photo credit: (C) Andreas Kurz
YSAYE PROJEKT
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